Darum möchten wir die Geschichte(n) erhalten

Mit Beginn der fünfziger Jahre setzte auf dem Lande eine tiefgreifende Veränderung des ländlichen Gemeinwesens und des ländlichen Erwerbslebens ein. Dorftypische Handwerksbetriebe und kleinbäuerliche Landwirtschaften verschwanden nach und nach aus den kleinen Orten.

Als mit der Gebietsreform in den siebziger Jahren das „Prinzip der Zentralen Orte“ (bereits 1933 von dem Geographen Walter Christaller entwickelt) bundesweit umgesetzt wurde, verloren die meisten Dörfer ihre jahrhundertelang bewahrte Autonomie; sie wurden „eingemeindet“, mit weitreichenden Folgen für das künftige Leben auf dem Lande.

Orte verlieren zunehmend an Identität

Dem Diktat der Ökonomisierung folgend wurden Sparkassen und Bankfilialen geschlossen, Poststellen und Dorfschulen aufgegeben. Wesentliche Einrichtungen der Nahversorgung wie Bäckereien, Schlachtereien oder Lebensmittelläden wichen weiter entfernten Supermärkten und Discountern mit ihren einheitstypischen Angeboten. Schließlich führte auch das veränderte Feierabendverhalten zur Schließung der letzten dörflichen Begegnungsstätten, der Dorfkneipen. Die kleinen Orte verlieren zunehmend ihre Identität.

Dieser Entwicklung möchte der Heimatverein Apelern mit den kreativen Ideen seiner engagierten Mitglieder entschieden entgegentreten.
Neben den bisherigen Aktivitäten wie beispielsweise der Herausgabe eines Bildbandes, der Anlage eines Apfellehrpfades oder der Ausrichtung mehrerer „Events“ (Apfelfest, Hubertusessen usw.) nimmt der Heimatverein in den kalten Wintermonaten künftig die ORTSGESPÄCHE in seinem Programm auf.

Ortsgeschichte und Dorfleben lebendig halten

Anhand von Zeitzeugenberichten, Erzählungen und Vorträgen in Apelern und den Dörfern der Gemeinde sollen in den Ortschaften ihre ehemals typische Identität vermittelt, künftige Entwicklungsmöglichkeiten gefunden und diskutiert werden. Der Gedanke dahinter: Mitgliedern des Vereins und Anwohnern die Werte und Besonderheiten ihres unmittelbaren Lebensumfeldes nahe bringen, um ein lebendiges und zukunftsfähiges Miteinander zu fördern.

Dabei werden Werte und Besonderheiten aus den Bereichen der Geologie, der Archäologie und aus Fauna und Flora ebenso auf dem Programm stehen, wie die Berichte und Erzählungen von Zeitzeugen aus ihrem reichen Erfahrungsschatz des Lebens und Wirtschaftens auf dem Lande.

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