Groß Hegesdorf

Hünengräber und Namensherkunft

Das kleine beschauliche Groß Hegesdorf liegt am Rande des Soldorfer Beckens und an der nördlichen Spitze des Bückebergs und dem Heisterberg. Heute zählt Groß Hegesdorf ca. 250 Einwohner.

Im Heisterberg wurden zahlreiche Hünengräber gefunden, die auf einen germanischen Ursprung Groß Hegesdorfs hinweisen. Erstmals erwähnt wurde das Dorf 1150 unter dem Namen Hit-Tigs Dorf und später, um 1432, unter dem Namen Groten Hegesdorp, was dem heutigen Namen ja schon recht ähnelt.

Nix fehlte: Grundschule, Gaststätten, Kolonialwaren…

Bis zur Gemeinderefom 1974 war Groß Hegesdorf eine eigenständige Gemeinde mit einer eigenen Volks- bzw. Grundschule. Es gab früher in diesem kleinen Dorf sogar zwei Gaststätten, die beide auch zugleich Kolonialwarengeschäfte waren. Die Gastwirtschaft Borcherding hatte außerdem noch einen Milchfuhrbetrieb, die Gaststätte Sölter noch die Post. Ferner gab es in dem landwirtschaftlich
geprägten Ort sogar eine Raiffeisengenossenschaft mit einer Volksbank.

Zum Fußball nach Apelern

Das Gemeinschaftsleben wurde geprägt durch die freiwilligen Feuerwehr, den Männergesangsverein und einer Theatergruppe, welche regelmäßig in der Gastwirtschaft Borcherding übte und alljährlich im Februar eine Aufführung dort auf der Diele eine Aufführung hatte. Besonders stolz waren die Groß Hegesdorfer auf die Feuerwehrkapelle, die auch über das Schaumburger Land hinaus bekannt war. Nur „zum Fußball“ musste man schon damals in die größere Nachbargemeinde nach Apelern fahren, erinnert sich nach ältere Groß Hegesdorfer schmunzelnd. Groß Hegesdorf hat und hatte nämlich  nie einen Sportverein.

Nach der Zentralisierung sind die Einrichtungen nach und nach verschwunden. Heute sind noch die freiwillige Feuerwehr und die Dorfgemeinschaft aktiv, die regelmäßige Veranstaltungen in Ihrem neuen Dorfgemeinschaftshaus ausrichtet. 
Ein Frauenstammtisch trifft sich dort regelmäßig einmal im Monat. Zum einen wird geklönt, zum anderen aber planen und kümmern sich die Groß Hegesdorfer Frauen auch um Feste und Aktionen, wie zum Beispiel alle 5 Jahre das Schmücken der Apelerner Kirche zum Erntedankfest.