Am 29. Oktober hat sich eine Gruppe von ca. 20 Personen bei strahlendem Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen im Dorfgemeinschaftshaus in Reinsdorf getroffen, um vitaminreiches Sauerkraut für den nahenden Winter herzustellen. Zahlreiche Kinder mit ihren Eltern, Großeltern und viele Interessierte hatten viel Freude, gemeinschaftlich 135 kg Weißkohl zu verarbeiten.

Arbeitsteilung an verschiedenen Tischen
Die fleißigen Hände an Tisch eins viertelten den Kohl und entfernten die äußeren Blätter für den nächsten Tisch, an dem kräftig gehobelt wurde. Danach kamen die Krautstreifen zum Wiegetisch, an dem auch die zweite Zutat für die Herstellung zugegeben wurde: auf 1 kg Kohl – 12 g Salz.
Die Kinder hatten vor allem Freude daran, den Kohl mit dem Salz in großen Bottichen zu kneten. Dann ging das fertig vorbereitete Kraut nach und nach in die mitgebrachten Steinkrüge: Das Stampfen und verdichten des Kohls ist wichtig, damit möglichst keine Luft im Topf verbleibt. Dabei bildet sich Kohlwasser, das dafür sorgt, dass das Sauerkraut darunter gären kann und frisch bleibt.
Zuletzt wird der fertig gestampfte Kohl in den Töpfen mit zwei Tonscheiben belegt, die dafür sorgen, dass der Kohl unten und das Wasser oben bleibt. Man kann dem ganzen noch mehr Gewicht mit einem sauberen Feldstein verleihen.
Gemeinsames Essen als kleine Überraschung
Nach gut zwei Stunden war die meiste Arbeit getan und es gab als Überraschung für alle, die geholfen haben und auch für die „Zaungäste“, Sauerkrautgerichte zum Kosten.
Margret Thies hat Sauerkraut nach traditionellem Hausrezept gekocht. Dazu gab es Kartoffeln von unserem Kartoffelfeld und Wildbratwürste, die ihr Mann in windeseile gegrillt hat.
Weitere Spezialitäten waren ein Sauerkraut/Kartoffel/Wildmett-
Nachdem wir uns gestärkt und Erfahrungen ausgetauscht haben, waren viele helfende Hände mit dem Aufräumen und Saubermachen beschäftigt. Am Ende der sehr gelungenen Veranstaltung ging es daran, die vollen Töpfe gut über den Heimweg nach Hause zu transportieren.
Sechs Wochen Geduld
Der Gärprozess setzt sich bei Zimmertemperatur in Gang, dann bildet sich Luft im Inneren und der Topf fängt an zu blubbern. Wichtig ist, darauf zu achten, dass immer genug Wasser in der Wasserrinne steht, damit der Deckel den Topf luftdicht abschließen kann. Nach ca. 5-7 Tagen ist der Gärprozess abgeschlossen und der Topf wird an einen kühlen Ort gestellt.
Nach ca. 6 Wochen ist das Sauerkraut fertig und kann in verschiedensten Gerichten gegessen werden. Bitte achtet darauf, dass ihr mit gut gewaschenen Händen das Kraut aus dem Topf holt. Es wird zwischen den Händen gut ausgedrückt, da das verbleibende Wasser immer das Kraut bedecken muss. Wenn ihr genug entnommen habt, legt die Steine wieder sorgfältig drauf und drückt sie unters Wasser. Deckel drauf, Wasserstand in der Rinne prüfen und ein leckeres Gericht mit dem Vitamin C-reichen, fermentierten, selbstgemachten Sauerkraut kochen. Hmmmm – besser kommt man nicht über den Winter!
Kleiner Tipp: Ihr könnt das Sauerkraut auch roh essen und zum Beispiel einen Salat mit geraspelter Möhre, Apfel und Schmand daraus machen.
Wenn der Topf leergegessen ist, bleibt das Kohlwasser übrig. Dies könnt ihr in kleinen Mengen trinken oder als Dünger (verdünnt 1:10) für den Garten nutzen. Somit kommt alles wieder in den natürlichen Kreislauf und wir treffen uns im nächsten Jahr wieder, um neues Sauerkraut herzustellen!