Bei herrlich sommerlichem Wetter fand am 18.05. der Kräuternachmittag für Kinder und Interessierte auf der Streuobstwiese in Apelern statt. Monika Liptow, die sich seit Jahren intensiv mit Kräutern, ihrer Wirkung und möglichen Einsätzen in der Küche und als Heilkräuter beschäftigt, und Anika Brockmann hatten Kindergartenkinder und Grundschüler eingeladen. 

Der Reiz der Brennnesseln 

Klar, dass die Kinder wissen wollten, wie man eine Brennnessel anfasst und für den Brennnessel-Quark pflückt. Monika machte es ein paar Mal vor, wie man ein Blatt zunächst vorsichtig an seiner Basis umfasst und Richtung Blattspitze abstreift, bevor man es pflückt. Naja, es gelang nicht immer ohne Nesseln, aber tapfer pflückten die Kinder Blatt für Blatt, unterstützt von einigen Müttern und Omas.

Das nächste Kraut, der Spitzwegerich, kam denjenigen Kindern zu Hilfe, denen der ein oder andere Finger dann doch weh tat: gepflückt, in der Hand ordentlich geknetet, bis etwas Pflanzensaft austrat, wurden die Blätter auf die schmerzenden Stellen gerieben.

 Kräuter-Schätze im Münchhausenpark

Knoblauchsrauke, Bärlauch und Giersch gab es reichlich zu ernten auf dem Weg bis zum Mausoleum. Zwischendurch wurden auch andere Pflanzen gefunden, bestimmt und die Kinder nahmen mit großer Wissbegier auf, wofür sich die einzelnen Pflanzen eignen.

Doch auch Vorsicht kann geboten sein beim Kräuter sammeln, wie Monika den Kindern anschaulich vermittelte. Im Park wächst der Bärlauch zusammen mit dem giftigen Aronstab, dessen Blätterfarbe sehr ähnlich ist, sich in der Form des Blattes aber gut vom Bärlauch unterscheiden lässt.
Zwar blühte der Bärlauch bereits, doch wir stellten fest: Auch seine Blüten schmecken hervorragend!

Kräuterbutter, Stockbrot, Erdkammernsirup

Mit gefüllten Körben ging es zurück zur Streuobstwiese, wo die Kräuter zunächst sortiert und dann für Kräuterbutter, den Brennnessel-Quark, den Erdkammernsirup, zum Beimischen in den Stockbrot-Teig und das erfrischende Kräuter-Wasser verarbeitet wurden. Eifrig halfen die Kinder, zupften, schnitten, mischten und begannen schließlich ihr Stockbrot zu backen.

Währenddessen begannen die schweißtreibenden Vorbereitungen für den Erdkammernsirup. Ein Meter lief musste das Erdloch werden, in dem das abgedeckte Weckglas mit geschichtetem Spitzwegerich und Honig drei Monate ruhen wird. Peter Rotte, Mitglied im Kreativteam des Heimatvereins, holte kurzerhand seinen Erdbohrer von Zuhause und übernahm das Buddeln.

Entspannter ging es derweil bereits am Kräuter-Hochbeet vonstatten, wo die ersten Stockbrote und Monika’s selbstgebackene Baguettes mit Kräuterbutter oder Quark bestrichen wurden. Zum Probieren hatte sie Erdkammernsirup vom letzten Jahr mitgebracht, der als Hustensirup verwendet wird und mit seiner leicht herben Süße als „lecker“ befunden wurde.

Zu Trinken gab es Apelerner Apfelsaft oder Wasser, das die Kinder zuvor mit allerlei Schätzen aus dem Hochbeet „parfumiert“ hatten –  der ein oder andere Käfer machte seinen Freischwimmer und musst aufwändig gerettet werden. Natur eben. Wir alle haben’s genossen und werden einen solchen Nachmittag sicher wiederholen!

Ein paar Eindrücke vom Kräuternachmittag

Zugehörige Berichte der Presse

Gegen brennende Nesseln hilft Spitzwegerich

Beilage „Tu Hus“ im Schaumburger Wochenblatt vom 25.05.2019

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