Sieben Mitglieder des Heimatvereins und zwei Interessenten von Außerhalb trafen am 30.03.2019 mit dem Obstbaumfachwirt und Streuobstpädagogen Stephan Nerge aus Lauenau. Um 9.00 Uhr ging es los mit dem theoretischen Teil im Dorfgemeinschaftshaus Apelern. Zunächst vermittelte uns Stephan auf fachkundige und einfühlsame Art und Weise die theoretischen Grundlagen des Apfelbaumschnitts.
Theoretische Grundlagen im Dorfgemeinschaftshaus
Zunächst vermittelte uns Stephan auf fachkundige und einfühlsame Art und Weise die theoretischen Grundlagen des Apfelbaumschnitts. „Jeder Baum ist, wie der Mensch, ein Individuum und man sollt ihn möglichst nach seinen Veranlagungen erziehen, fördern und behandeln.“ Im Wesentlichen geht es darum, ein Gleichgewicht von Austrieb und Frucht zu erzeugen, damit der Apfelbaum alt werden kann und gesund bleibt. Kümmert man sich nicht oder behandelt ihn ohne Kenntnis, erhält man häufig nur kleine Früchte und der Baum beginnt vorzeitig zu
vergreisen.
Jeden Apfelbaum als Individuum betrachten
Mit alten Bäumen muss man anders umgehen als mit den Jungen. Junge Bäume muss man erziehen, damit sie im Alter nicht aus dem Gleichgewicht kommen. Wie das im Leben eben so ist!
Des Weiteren erhielten wir Informationen über den Verein Streuobst-Pädagogen e.V., der das Ziel hat, die Umweltbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Verbindung mit dem Ökosystem und Kulturgut Streuobstwiese zu fördern. Weitere Informationen findet man auf der Homepage: www.streuobst-paedagogen.de
Fachgerechter Schnitt erfordert Können
Auf dem Weg zur Streuobstwiese mussten wir alle mit großem Entsetzen feststellen, wie die alten (z. T. 60-80 Jahre alten), noch gut tragenden Obstbäume in diesem Jahr radikal-unprofessionell von Beauftragten der Gemeinde geschnitten und mit großen Verletzungen sich selbst überlassen wurden. So sollte man es auf keinen Fall machen!!!
Umso sorgsamer kümmerten wir uns dann bei strahlendem Sonnenschein um die Bäume auf der Streuobstwiese. Spannend war die Suche nach den Veredelungsstellen, dem geeigneten Haupttrieb, den Leittrieben, den Konkurrenz- und Steiltrieben.
Wir lernten etwas über Spitzenförderung, Oberseitenförderung und Scheitelpunktförderung und mussten feststellen: Das lernt man nicht mal eben so!
Die Zeit verging im Fluge und alle Beteiligten waren entspannt-konzentriert bei der Sache! Ein toller Tag!
Wir bedanken uns sehr herzlich für den lehrreichen Tag bei Stephan Nerge und auch bei Ralph Roufflair, der als Mitglied des Heimatvereins ebenfalls mit seinen fachkundigen Hinweisen unser Wissen erweitern konnte. Weiterhin sagen wir Danke Jürgen Schliehmann und Harry Gerths, die sich um den Schnitt der restlichen Apfelbäume in Apelern gekümmert haben!